Erich Mielke

deutscher Politiker; Chef der Staatssicherheit (MfS) der DDR 1957-1989; SED-Politbüromitglied 1976-1989; Vollmitglied des ZK 1959-1989

* 28. Dezember 1907 Berlin

† 21. Mai 2000 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 40/2000

vom 25. September 2000 (lm), ergänzt um Meldungen bis KW 50/2015

Herkunft

Erich Mielke war der Sohn eines Berliner Stellmachers und wuchs im Berliner Stadtteil Wedding auf. Beide Eltern waren aktive Mitglieder der KPD.

Ausbildung

Er besuchte ein Gymnasium bis zur Obertertia und absolvierte eine Lehre als Speditionskaufmann. 1921 wurde er Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes KJVD, 1925 Mitglied der KPD.

Wirken

Nach der Lehre arbeitete er als Expedient der Fernsprech-Bau-GmbH, im Anschluss als Reporter des KPD-Organs "Rote Fahne". Später war er nach verschiedenen Funktionen im Parteiapparat im halbmilitärischen "Parteiselbstschutz" tätig. Als am 9. Aug. 1931 auf dem Bülowplatz in Berlin die Polizeihauptleute Lenk und Anlauf bei einer Demonstration hinterrücks erschossen wurden, wurde M. als Bereitschaftsführer des Parteiselbstschutzes und mutmaßlicher Schütze des Mordes angeklagt, konnte aber mit sowjetischen Ausweisen nach Moskau entkommen. Der "Fall Bülowplatz" wurde nach dem Ende der DDR nochmals aufgerollt (s. u.).

1934/1935 besuchte M. in Moskau die Internationale Lenin-Schule der Komintern. Er wurde dort als Jungkader in revolutionärer Guerillataktik, Nachrichtenwesen und Waffentechnik ...